Cold War Museum Prag

Ein Besuch im Cold War Museum während der Klassenfahrt nach Prag ist ein Blick hinter den Eisernen Vorhang

Prag, die Goldene Stad, bietet unzählige historische und kulturelle Schätze. Doch für Schulklassen, die ein wirklich außergewöhnliches und lehrreiches Abenteur suchen, gibt es hier ein ganz besonders deepes Highlight. Das Cold War Museum Prag im Untergeschoss des Hotel Jalta. Hier tauchen die Schüler in die Atmosphäre des Kalten Krieges ein und erleben während der Klassenfahrt nach Prag ein wirklich einmaliges Relikt aus dieser düsteren Zeit hautnah.

Das Hotel Jalta – Wahrzeichen am Wenzelsplatz und geheimer Atombunker

An einem der berühmtesten Boulevards Europas sticht das Jalta heute als eines der Wahrzeichen Prags am Wenzelsplatz hervor. Ein Stück Stalin-Barock aus der Zeit des sozialistischen Realismus, welches auf der Liste des tschechischen UNESCO-Weltkulturerbes steht. Und als eines der luxuriösesten Boutique-Hotels in Prag bekannt ist.

Nur wenige Angestellte der damaligen Zeit kannten sein Geheimnis. Ein Geheimnis, welches die Schüler während ihrer Klassenfahrt nach Prag heute in den Katakomben des ehemals sakrosankten Etablissements erkunden können. Hier befindet sich nämlich ein Atombunker aus den 1950er Jahren, der als sicherer Rückzugsort für die politische Elite im Falle eines Atomangriffs diente. Über zwei unterirdische Stockwerke erstreckt sich das den Blicken lange verborgene Bauwerk und bietet Platz für bis zu 150 Personen. Die Bonzen der Kommunistischen Partei der Tschecheslowakei sollten dort einen Atomanschlag einen Monat überleben können. Später wurde der Bunker dazu auserkoren, im Falle eines Atomkriegs die militärischen Spitzen des Warschauer Pakts zu beherbergen. Das eigentliche Herzstück hinter den dicken Mauern war aber eine Abhöranlage, mit der alle Hotelgäste belauscht werden konnten.

Spionage im Luxushotel

Noch bis 1998 war die unterirdische Anlage absolut Tabu. Erst neun Jahre nachdem die Samtene Revolution den sozialistischen Spuk in Tschechien beendete, wurde der Bunker aus der Zivilverteidigung ausgegliedert. Selbst die Angestellten des Hotels durften dann erstmals in dieses Labyrinth hinuntersteigen und mit eigenen Augen sehen, worüber bis dahin immer nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde.

Die Mitarbeiter fanden die Räume von fast allem Mobiliar geräumt vor. Nur die altertümliche, heute fast lächerlich wirkende Abhöranlage für sämtliche Hoteltelefone war geblieben. Über der sinistren Apparatur hängt heute noch der Plan für alle Räume des Jalta. Rot gekennzeichnet die Zimmer, in denen die für das Regime besonders interessanten Gäste residierten. Gut betuchte Touristen, Politiker, internationale Waffenhändler, West-Korrespondenten, Könige und Filmstars. Ein illustrer Kreis wurde hier rund um die Uhr abgehört, sämtliche Telefonate mit einem Magnettonbandgerät aufgezeichnet. Was immer am Telefon gesprochen wurde, nichts blieb den neugierigen Ohren verborgen. Völlig verwanzt war auch die zweite Etage, in der über Jahre die westdeutsche Botschaft untergebracht war:

Und beim Belauschen und Ausspionieren der ausländischen Gäste hatte man eine heute fast bizarr anmutende Fantasie. So beschäftigte das Jalta einen Schuhputzer für seine vornehmen Gäste, in dessen Bürste ein Abhörmikrofon installiert war. Einheimische gingen den Männern mit den Micky-Mäusen über den Ohren hingegen kaum ins Netz. Die konnten sich einen Aufenthalt im Jalta nämlich gar nicht leisten. Schon zu sozialistischen Zeiten kosteten die kleinsten Zimmer im Hotel umgerechnet 520 Euro die Nacht.

Die gewaltige Abhöranlage ist heute nur noch Attrappe im Cold War Museum Prag. Bei ihrem ersten Besuch in den Kellergewölben 1998 waren sich die Angestellten des Hause da aber noch nicht so sicher.

Die Abhöranlage im Cold War Museum Prag im Keller des Hotel Jalta.

Ein Rundgang durch den Bunker mit Blick hinter den Eisernen Vorhang

Ein Abstieg in die Niederungen des Hotels Jalta ist gleichzeitig ein Abstieg in die Niederungen der jüngeren Geschichte Tschechiens. Auf 5382 Quadratmetern wird die Klasse hier Zeuge der Zeit des Kalten Krieges. Aber ehe man in den Raum mit der Abhöreinrichtung kommt, muss man durch eine schwere Stahltür hindurch. Bis zu drei Meter dick sind die Stahlbetonmauern, mehrere geheime Fluchtwege führen auf den Wenzelsplatz oder in anliegende Höfen.

Hinter der massiven Pforte des Cold War Museum Prag kommt man zunächst in einen Duschraum zur Dekontamination. Das Wasser dafür kam aus einem riesigen Tank, der eine Etage tiefer die gesamte Länge des Hotels einnahm. Alle Räume wurden zudem über ein völlig autarkes Lüftungssystem versorgt, welches chemische und biologische Kampfstoffe aus der Luft herausfiltern konnte.

Der nun folgende Rundgang auf den Spuren der mittlerweile gut gelüfteten Geheimnisse des ehemaligen Atom- und Abhörbunkers ist eine hochspannende Reise durch die Geschichte der kommunistischen Tschechoslowakei, der tschechoslowakischen Streitkräfte, der Staatssicherheit und des Hotels. Ein Blick hinter den Eisernen Vorhang, den man einmal riskiert haben muss, während die Bilder der tschechoslowakischen „Arbeiterpräsidenten“ auf die Schulklasse herabblicken und martialische Plakate aus kommunistischer Zeit den Sieg des Sozialismus verheißen.

Ein spannender Besuch im Cold War Museum Prag während der Klassenfahrt

Das Cold War Museum Prag wurde 2024 mit dem Tripadvisor Travellers‘ Choice Award ausgezeichnet und gehört damit zu den spannendsten 10 % der Museen weltweit. Das Museum ist täglich zwischen 10:00 -16:00 Uhr geöffnet. Führungen in englischer Sprache finden immer zu vollen Stunde statt. Da der Platz im Bunker begrenzt ist, müssen sich Schulklassen vor jedem Besuch voranmelden und werden, je nach Größe, für eine Führung auf zwei Gruppen aufgeteilt. HIER geht es zur Website des Museums mit allen Details.

Auf Kafkas Spuren in Prag

Während der Klassenfahrt nach Prag begibt sichdie Klassen auf Kafkas Spuren. Hier sehen wir die gewaltige Metallbüste des Schriftstellers, welche von David Černý kreiert wurde.

Das Grab ist nicht zu verfehlen. Nummer 21-14-21. Schilder weisen hier den Weg zu Sektor 21. Unter einer schlichten, weißen Stele liegt Prags bekanntestes Kind begraben. Kafkas letzter Zufluchtsort ist mit tausenden Steinen bedeckt. Manche davon sind bemalt wie Marienkäfer. Vielleicht stellt sich die Generation-Z den bekanntesten Käfer der Weltliteratur nicht mehr als ungeheures Ungeziefer vor, sondern als ein Symbol des Glückseeligkeit. Kafka starb am Mittag des 3. Juni 1924 mit nur 40 Jahren. Schon Tage vorher konnte er nicht mehr schlucken und sprechen. Am Nachmittag des 11. Juni wurde der Dichter dann auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Prag beigesetzt. Seitdem ist sein Mythos unaufhörlich gewachsen, hat sich gewandelt. Aus Kafka ist eine Ikone geworden, ein Popstar, eine Legende. Es gibt keinen anderen Schriftsteller, dessen Name zu einem Adjektiv wurde.

Heute kommt an Kafka keiner vorbei. Nicht im Deutschunterricht und ganz sicher nicht in Prag. Fast alle seine verstörenden Meisterwerke sind hier entstanden. Man begegnet ihm an allen Ecken und einigen Enden der Stadt. 1883 in einem Haus am Altstädter Ring geboren und nur vierzig Jahre später in einem Sanatorium in Österreich an der Tuberkulose gestorben, ausgezehrt und ausgebrannt. In dieser kurzen Zeit aber hat Kafka in Prag unvergessliche und verstörende Bilder der Macht entworfen. Bilder, die auch heute noch hochaktuell sind. Und Kafka trifft immer noch ins Herz, er springt den Leser förmlich an. Um den berühmtesten Sohn Prags selbst zu zitieren: „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.”

Wer sich während der Klassenfahrt nach Prag an Kafkas Fersen heften möchte, kann mit dieser Spurensuche einen ganzen Tag verbringen. Da ist sicher zuerst das Franz Kafka Museum Prag. Mit vielen Originaldokumente und Hintergrundinformationen zu seinem Leben, seinen Werken, seiner inneren Zerrissenheit. Ein etwas düsterer und dem Vernehmen nach auch nur spärlich ausgeleuchteter Ort. Nicht ganz günstig außerdem. Echte Fans sollten aber allein wegen der Originale einmal da gewesen sein.

Zwischen Spanischer Synagoge und Heilig-Geist-Kirche am Altstädter Ring steht an einem symbolischen Ort das Franz-Kafka-Denkmal. Die Gestaltung des Denkmals ist dabei von seiner Novelle „Beschreibung eines Kampfs“ inspiriert. Ein kleiner Kafka reitet auf der kopflosen Hülle eines Mannes. Dort, wo alles begann und seine Bestimmung nahm. Kafka verbrachte hier und in der benachbarten Straße praktisch den Großteil seines kurzen Lebens. Direkt unter der knapp vier Meter hohen Reiterskulptur aus Bronze verläuft die Grenze zwischen den Prager Stadtteilen Altstadt und Josefov. Die Statue befindet sich hier gewissermaßen in einem imaginierten Raum zwischen drei Religionen. Zwischen Synagoge, katholischer und evangelischer Kirche. Kafka wurde in eine jüdisch-bürgerliche Kaufmannsfamilie geboren. Er sprach Deutsch, Tschechisch und lernte Hebräisch. Schon seine Jugend war geprägt durch Widersprüche. Als Prager wuchs er zwischen Deutschen und Slawen auf, zwischen Juden und Katholiken. In einem Melting Pot der verschiedenen Kulturen, Sprachen und Traditionen.

Sein Geburtshaus ist nicht besuchbar, es brannte nieder. Alles, was heute noch davon übrig ist, ist die historische Tür und eine Tafel mit einer Inschrift daneben. Nur ein Fragment, symbolisch für den Unvollendeten und Wandelbaren.

Anders sieht es auf der Prager Burg aus. Der Hradschin gehört eh zum Pflichtprogramm während der Klassenfahrt nach Prag. Beim Flanieren durch das Goldene Gässchen besucht die Klasse die Hausnummer 22. In dem bezaubernden, blauen Häuschen lebte Kafka für einige Zeit mit seiner Schwester. Einige seiner bekanntesten Werke sind hier entstanden.

Unbedingt besuchen muss die Klasse auch Kafkas rotierenden Kopf von David Černý direkt über der Metrostation Národní. Wenn ein Erinnerungsort allein von den Dimensionen der Bedeutung des Schriftsteller gerecht wird, dann ist esdiese gewaltige Installation: 39 Tonnen, 42 bewegliche Ebenen, 11 Meter hoch. Die gigantische, rotierende Metallbüste ist seit 2014 in der Nähe vom Wenzelsplatz neben dem neuen Einkaufszentrum Quadri zu bestaunen.

Es gibt noch unzählige weitere Orte, um Kafka während der Klassenfahrt nach Prag näher zu kommen. Einen ausführlichen Überblick bekommt Ihr HIER.

Aber das Wichtigste, was man am Ende der Nacht von Kafka bestaunen kann, sind immer noch seine eindrücklichen Werke zwischen zwei Buchdeckeln, die aus der Goldenen Stadt in Zeit und Raum geschrieben worden. Die Axt an das gefrorene Meer in uns legen.

Unheimliches Prag – Eine Reise in die Welt der Geister

Eine gruselige Stadtführung durch Prag. Unheimliche Geschichten, düstere Legenden, erschreckende Spukgestalten. Im Bild eine düstere Burg bei Nacht und Vollmond.

Prag ist eine sehr alte Stadt. Der Grundstein für die Burg wurde vor weit über tausend Jahren gelegt. Erste Grabfunde datieren gar auf die Jungsteinzeit. Und wie jede sehr alte Stadt, blickt Prag auf eine bewegte Geschichte zurück Die Goldene Stadt hat dunkle Zeiten gesehen. Die Zahl der Toten, Hingerichteten, Verbrannten, der verlorenen Seelen, deren ruhelose Geister zwischen diesen altehrwürdigen Mauern wandeln, ist Legion.

Fast jedes mittelalterliche Gemäuer, jeder alte Friedhof, jede Burg, jedes Schloss hat hier seinen Hausgeist. In Prag kann man gewissermaßen auf Schritt und Tritt einem Gespenst begegnen. Alles, was man dafür tun muss, ist, jemanden zu finden, der einem den Weg weißt. Jemand, der einem die Augen, die Ohren und den eigenen Geist für derlei Begegnungen öffnet. Ein Medium gewissermaßen. Einen Geschichtenerzähler, der einen mitnimmt auf eine Reise in die Zwischenwelt, in die Sphären, die man nicht auf den ersten Blick sieht, sondern die man erst dann spürt, wenn sich einem beim zuhören die Nackenhaare sträuben. So jemand ist Eva Hotovcová. Sie bietet eine ganz besondere Stadtführung durch Prag an und nimmt die Klasse mit zu den Schauplätzen von Spukgeschichten und düsteren Legenden. Und wenn man ihr zuhört, läuft es einem eiskalt den Rücken herunter.

Eine Stadtführung der besonderen Art: Gespenster und Gänsehaut

Da ist zum Beispiel die Geschichte von der abgehackten Hand, welche die Schüler heute noch in der Basilika St. Jakob besichtigen können. Da ist die Geschichte des pazifistisch veranlagten Grafen, der als Waffenbruder des Winterkönigs in die Schlacht am Weißen Berg ziehen musste und dem sein Gewissen nach all dem Morden keine Ruhe mehr ließ.

Die Schlacht am Weißen Berg war dir erste militärische Auseinandersetzung eines Weltenbrandes, der zwei Jahre vorher mit einem forcierten Fall aus einem Fenster in Prag seinen blutigen Beginn nahm. Am Ende dieser Schlacht musste der Winterkönig aus Böhmen fliehen, und der Graf ließ sich im Kloster Strahov, hoch über der Stadt, unter den Bodenplatten bestatten. Jeder, auch der Geringste, sollte seine Grabstätte mit Füßen treten. Das hatte er als Buße für sich vorgesehen, bevor er seine Seele am Jüngsten Tag einer höheren Macht überantworten wollte.

Im weiteren Verlauf des Dreißigjährigen Krieges hatten die Schweden dann den Hradschin besetzt. Ein schwedischer Söldner hörte von der Geschichte und öffnete das Grab. Wohl, weil er ein paar Kostbarkeiten darin vermutete. Und ward nie wieder gesehen. Als man viele Monde später das Grab öffnete, fand man zwei Skelette darin vor. Das eine hatte den knöchernen Hals des anderen fest im Würgegriff. Hatte sich der Graf noch im Tode an der Störung seiner letzten Ruhe gerächt?

Eine andere düstere Legende dreht sich um die Prager Rathausuhr oder Altstädter Astronomische Uhr, wie sie auch genannt wird. Sie ist übrigens die einzige Uhr weltweit, die auch die babylonische Zeit anzeigt und eine der Hauptsehenswürdigkeiten der tschechischen Hauptstadt. Auch diese technische Meisterwerk wird während der Stadtführung durch Prag von der Klasse besucht.

Die Geister, die um dieses kleine Weltwunder spuken, gehen auf den böhmischen Ständeaufstand zurück. Am 21. Juni 1621 wurden dessen Rädelsführer in Gestalt von siebenundzwanzig böhmischen Adligen vor dem Prager Rathaus geköpft. Jedes Jahr am Tag der Hinrichtung trifft sich seitdem die kopflose Schar vor dem Rathaus, um dann still zum Südportal zu spuken und die Uhr in Augenschein zu nehmen. Geht sie dabei genau, dann wird es dem tschechischem Volk ein weiteres Jahr gut gehen. Steht die Uhr jedoch still oder geht sie gar falsch, kommen schlechte Zeiten auf das Land zu. In diesem Fall müssen die kopflosen Geister ein weiteres Jahr in den dunklen Gassen der Altstadt auf Erlösung warten.

Die Geschichten, die Eva Hotovcová während der Stadtführung durch Prag zu erzählen hat, sind genau so Legion wie die unzähligen Spukgestalten und Erscheinungen, denen die Schüler hier während ihrer Klassenfahrt begegnen. Sie lässt die düsteren Legenden zum Leben erwachen und bietet eine einzigartige Möglichkeit, die geheimnisvolle Vergangenheit der Stadt zu entdecken. Begleitet von Gänsehaut wird jeder Schritt durch die verwinkelten Gassen zu einer Reise in eine andere Welt. Eine, die Prag von einer ganz neuen Seite zeigt und für unvergessliche Erinnerungen sorgt. Neugierig geworden? Wir vermitteln Euch gerne die spannendste Tour, die Ihr während einer Klassenfahrt nach Prag erleben könnt. Selbstverständlich auch in deutscher Sprache. Kontaktiert uns einfach.

Museum der Phantastischen Illusionen

Beim Besuch im Museum der Phantastischen Illusionen während der Klassenfahrt nach Prag schwebt eine Schülerin in einem Raum an der Decke. Im Hintergrund eine verzierte Holztür, an den unten holzvertäfelten Wänden hängen Ölgemälde, dazwischen Lampen.

Freut Euch auf jede Menge Spaß und verwirrende Erlebnisse im witzigsten Museum von ganz Prag. Das Museum der Phantastischen Illusionen gehört während der Klassenfahrt nach Prag sicher zu den unterhaltsamsten Museen, besonders für jüngere Schulklassen. In der Mysak Gallery, nur ein paar Schritte vom Wenzelsplatz entfernt, werden die Schüler interaktiver Bestandteil faszinierender optischer Täuschungen, spektakulärer Installationen und großformatiger Gemälde. 150 interaktive Ausstellungsstücke im größten Museum für Trickillusionen in Prag stellen die Realität auf die Probe und führen die Schulklasse durch ein faszinierendes Labyrinth der Wahrnehmung, das ihre Vorstellungskraft herausfordert und die Sinne erweitert.

Hier verwandeln sich die Besucher in Zwerge oder Riesen, schießen aus einer Kanone oder schweben mühelos in der Luft. Nicht im Louvre, sondern während der Klassenfahrt nach Prag entdecken die Schüler die Mona Lisa und kommen ihrem eigentlichen Lächeln auf die Spur. Kurz darauf enthüllen sie ihr wahres Gesicht im Spiegel und verwandeln sich im nächsten Moment in den schönsten Menschen der Welt.

Das Museum der Phantastischen Illusionen ist ein bizarres Panoptikum der Perspektiven. Bevölkert mit berühmten Figuren und Persönlichkeiten, von Albert Einstein bis King Kong, mit denen die Schulklasse in den skurrilsten Arrangements interagieren kann. Die witzigsten Motive entstehen dabei, wenn die Schüler ihren Kopf plötzlich auf einem Tisch wiederfinden oder aus einem Dinosaurier-Ei schlüpfen.

Natürlich geht es hier in erster Linie um jede Menge Spaß und geniale Schnappschüsse. Im Museum der Phantastischen Illusionen entstehen aber nicht nur großartige Fotos mit den Mitschülern. Es gibt auch jede Menge Hintergrundwissen zu den optischen Täuschungen, das ausführlich erklärt, wie sie entstehen und warum sie funktionieren. Alle Informationen werden dabei auch in Deutsch vermittelt und sind so verpackt, dass sie immer auf spielerische Art erlernt werden. Jüngere Schulklassen müssen hier während der Klassenfahrt nach Prag unbedingt einmal vorbeischauen, aber auch ältere Jahrgänge werden ihren Spaß haben.

Schulbesuche und Öffnungszeiten

Für Schulklassen von mindestens 20 Kindern gilt ein ermäßigter Eintrittspreis von 199 Kronen. Je 10 Schüler erhalten auf Wunsch eine kostenlose pädagogische Begleitung. Die Ermäßigung gilt nur an Wochentagen von Montag bis Freitag, außer an Feiertagen und in den tschechischen Schulferien. Da die Kapazität des Museums beschränkt ist, ist für Gruppen ab 20 Personen eine Vorreservierung notwendig: info@muzeumfantastickychiluzi.cz.

Das Museum der Phantastischen Illusionen hat 7 Tage die Woche täglich zwischen 09:00 und 21:00 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist um 20:00 Uhr. HIER bekommt Ihr einen ersten Eindruck vom furiosen Reigen aus Klamauk und Surrealismus, welcher Euch erwartet.

Postkarten-Panorama: Der Blick vom Letná Park

Blick während der Klassenfahrt nach Prag vom letna Park auf die Moldau und ihre Brücken. Im Vordergrund fährt ein Dampfer den Fluss hinab.

Den schönsten Blick auf die Goldene Stadt hat man während der Klassenfahrt nach Prag vom Plateau des Letná Park. Der Letná Park ist eine der grünen Lungen Prags und über eine Brücke mit den königlichen Gärten der Prager Burg verbunden. Ein wunderschöner, großer Park nördlich der Altstadt. Und er besitzt einen der spektakulärsten Aussichtspunkte der Stadt. Mit Blick auf fünf Brücken über die Moldau – ein fast schon kitschiges Postkartenpanorama.

Von Stalin zum Metronom

Der unübersehbare Hügel zwischen Holešovice und dem Hradschin ist und bleibt wohl die größte unverbaute Grünfläche im Zentrum Prags. Das dazugehörige Letná ist einer der prosperierendsten Stadtteile von Prag. Ein einzigartiges Quartier mit einer bewegten Geschichte. Geprägt von gemütlichen Cafés, außergewöhnlichen Geschäften und äußerst entdeckenswerten Orten. Heute Viertel der Prager Boheme mit einer ordentlichen Portion Hipster-Charme. Und einem im Volksmund als Metronom bezeichneten Kunstwerk oben auf dem Hügel, 25m hoch, sieben Tonnen schwer. Die Installation heißt eigentlich „Time Machine“ und soll den unerbittlichen Lauf der Zeit symbolisieren. Eine Mahnung, sich der Vergangenheit zu erinnern. Diese gewaltige Allegorie könnte sich an keinem besseren Ort befinden. Stand hier doch einst das größte Stalin-Denkmal der Welt. 1955 errichtet und nur sieben Jahre später, nach der Entstalinisierung unter Chruschtschow, mit 800kg Dynamit sang- aber nicht klanglos wieder gesprengt. 1991 dann wurde hier die poststalinistische Zeitmaschine errichtet. Das überdimensionale Metronom soll aber keinen Gleichschritt mehr vorgeben. Stattdessen symbolisiert es die Freiheit und die unaufhörliche Weiterentwicklung der Stadt.

Heute ist das Areal rund um das Kunstwerk ein beliebter Treffpunkt. Die Fläche dahinter hat sich zu einem legendären Spot für Skater aus der ganzen Welt entwickelt. Ein echter Magnet hier oben ist übrigens der Biergarten Letná-Park direkt vor dem Neorenaissance-Schlösschen Letná, mit einem ebenfalls einmaligen Panoramablick auf Prag und Moldau.

Man kann den Park natürlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anfahren – die Trambahn-Haltestelle „Čechův most“ liegt direkt vor dem Treppenaufstieg. Am schönsten ist aber der Spaziergang von der Burg über den Petrin zur Letna. Mit einer abschließenden, Wahnsinns-Sicht auf die City. Ein Abend neben dem Metronom, mit der untergehenden Sonne hinter der Burg, gehört zu den ikonischsten Erlebnissen, die man während der Klassenfahrt nach Prag haben kann.

St. Jakobus Kirche Prag – barocker Prunk und eine düstere Legende

Kirchen Prag - Im Bildvordergrund steht eine Frau, welche sich eine Kirche im Bildhintergurnd anschaut.

Nur wenige Gehminuten vom touristischen Zentrum Prags, am Altstädter Ring, besucht die Schulklasse eine der spannendsten Kirchen von Prag. Die im Jahre 1232 gegründete Basilika St. Jakobus der Ältere trägt den Titel einer Basilica minor und ist Teil des UNESCO-Welterbes Altstadt. Sie grenzt an den historischen Teynhof und gehört zu einem Minoritenkloster. Mit ihrem langen und hohen Altarraum ist die mächtige, dreischiffige Kirche der drittlängste Sakralbau der Stadt und ein barockes Juwel. Äußerlich unterscheidet sich die Basilika von den meisten barocken Kirchen in Prag durch eine bemerkenswerte Schlichtheit. Wer jedoch eintritt, dem eröffnet sich eine völlig unerwartete Welt voller Farben und Prunk. Dem Exterieur vieler Kirchen von Prag entsprechend, überrascht das Innere mit prunkvollem Ambiente. Das gedämpfte Licht im Inneren schafft dabei eine fast mystische Atmosphäre. Neben der Gemäldesammlung des Barockmalers Peter Brandl sind die im frühen 18. Jahrhundert geschaffenen Deckenmalereien der wahre Schatz der Kirche. Nicht zu vergessen das wunderschöne, hochbarocke Grabmal des obersten böhmischen Kanzlers Johann Wenzel Wratislaw von Mitrowitz.

Die abgehackte Hand des Diebes

Viel mehr als für die Deckenfresken und die Gemäldesammlung dürften sich die Schüler allerdings für die verdorrte Hand begeistern, die ziemlich real an der Eingangswand der Kirche baumelt. Der Legende nach gehörte sie einem Dieb, welcher die Heilige Jungfrau Maria bestehlen wollte. Die Statue der Gottesgebärerin auf dem Hauptaltar wurde nämlich früher für wundertätig gehalten und von den Gläubigen mit Gaben behängt. In der Absicht, sich ein paar dieser Geldgeschenke anzueignen, ließ sich ein Dieb über Nacht in der Kirche einsperren. Womit er nicht gerechnet hatte, war, dass ihn die Statue packte und bis zum Morgen festhielt. So entdeckten ihn dann die Mönche am nächsten Morgen und kamen schnell darauf, an welcher Tat ihn das Wunder gehindert hatte. Der Versuch, den Dieb von der Statue loszureißen, blieb erfolglos. Keine irdische Kraft war dazu imstande. Und so musste der Henker seines Amtes walten und die Hand des Diebes abhacken. Sobald diese Strafe vollstreckt war, ließ die Statue die Hand los, die bis heute in der Kirche an das Wunder erinnern soll. Die Kirche steht übrigens nicht erst seit diesem Vorfall unter dem Schutz der Prager Metzgerinnung.

Aber nicht nur für Schüler, die sich für abgehackte Hände erwärmen können, ist die St. Jakobus ein besonderer Anlaufpunkt unter den Kirchen von Prag. Die Basilika ist für ihre historische Orgel aus dem Jahr 1705 und die hervorragende Akustik berühmt. Liebhabern klassischer Musik wird hier bei Konzerten und Gottesdiensten ein besonders authentisches Klangerlebnis geboten. Die aktuellen Termine dazu finden sich auf der tschechischsprachigen Website der Prager Minoriten.

Prag ist im Mai ausgebucht – für Schulklassen

Orientierungsplan für die Prager Innenstadt für Schulklassen

Die Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2024 findet in Prag statt. Die 87. Austragung dieses Wettbewerbes wird von der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF veranstalteten. Das Turnier findet vom 10. bis 26. Mai 2024 in Prag und Ostrava in Tschechien statt.

Das hat zur Folge, dass im Grunde alle Hotels, die für Schulklassen infrage kommen, in dieser Zeit ausgebucht sind. D.h. sie nehmen entweder keine Schülerinnen und Schüler auf oder die Preise liegen zwischen 10 bis 15 EUR pro Person und Nacht höher als sonst üblich.

Welche Alternativen gibt es?
Entweder zu einem anderen Termin reisen oder
in einem andern Ort am Stadtrand von Prag wohnen und einen längeren Weg ins Zentrum in Kauf nehmen oder
in Dresden oder der Sächsischen Schweiz, dem Zittauer Gebirge oder der Niederlausitz wohnen und den eigenen Bus mit vor Ort haben. Dann unternehmen die beiden Klassen Tagesausflüge nach Prag. Diese Variante ist nur sinnvoll, wenn ein Bus mit 40-50 Personen belegt ist.

Loreto – eine Marien-Wallfahrtstätte

Bei einer Klassenfahrt nach Prag können die Schüler einen Marienwallfahrtsort besuchen. Mit einer Kopie der Heiligen Hütte und der Barockkirche Chrisi Geburt ist die Kirche ein Schatz der Stadt! Im Turm befindet sich ein Glockspiel aus 27 Loreto-Glocken. Von 09:00-18:00 Uhr wird die Klasse jede volle Stunde das Marienlied „Gegrüßt seist du tausendmal, oh Maria“ hören können.

Die Schüler können hier auch die berühmte Loreto-Schatzsammlung bestaunen. Liturgische Gegenstände aus dem 16.-18. Jahrhundert, darunter eine Diamant-Monstranz, die mit 6.222 Diamanten verziert ist.

Das Gemeindehaus

Das Gemeindehaus ist eine perfekte Beispiel für ein Jugendstilbau aus den Jahren 1905-1911. Bei einer Klassenfahrt nach Prague werden SchülerInnen die unvergesslichen künstlerichen und handwerklichen Fähigkeiten der damalige Baukunst sehen können. Schulklassen können der perfekte Jugendstil-Interieur dank geführte Touren betrachten.

Im Zentrum des Hauses befindet sich der Smentana Saal – ein imposante Kozertsaal mit 1.259 Plätze. Ein historische Orgel dominierte der Saal. Bei der Besichtigung werden SchülerInnen auch die exquisite Stuckverziehung und Deckenmalerei sehen. Der oder die FührerIn wird SchülerInnen die Geschichte hinter der Dekor erzählen. Außerdem werden SchülerInnen nach der Führung verstehen wieso der Saal zum zentrale Wirkungstätte des Symphonischen Orchsters Prags geworden ist. Regelmäßige Konzerte sowie das Internationale Musikfestival „Der Prager Frühling“ finden hier statt.

Im Gemeindehaus befindet sich auf das „französische Restaurant“. Dies ist ein ausgezeichnetes Restaurant im Stil des Prager Jugenstils. Augrund der Qualität der Kücher und Jazz oder Live-Klaviermusik ist es gern ein besuchtes Ort für ein besondere Atmosphäre.

Radfahren in Prag

In vielen Städten Europas lohnt es sich, während der Klassenfahrt Fahrräder auszuleihen. In Prag ist das leider nicht so.

Der Korrespondent der Sächsischen Zeitung berichtet im Mai 2018, daß der Magistrat plant, die Radfahrer aus der Innenstadt Prags ganz zu verbannen.

Er schreibt aber auch, dass die Fortbewegung mit dem Fahrrad nicht nur für Schulklassen Selbstmord wäre. Die Prager Innenstadt ist einfach nicht für den Straßenverkehr von heute gemacht. Die Innenstadt von Prag besteht zum größten Teil aus Kopfsteinpflaster. Das sollte man bei der Planung des Schuhwerkes für die Klassenfahrt auf jeden Fall beachten. Da sind bequem Turnschuhe oder Wanderschuhe auf jeden Fall den High Heels vorzuziehen.