Ein Ort zum Staunen: Vyšehrad – Prags sagenumwobene Alternative zur Burg

Wer Prag nur mit der weltberühmten Karlsbrücke oder der Prager Burg verbindet, hat eine der faszinierendsten Seiten der tschechischen Hauptstadt noch nicht entdeckt: den Burgwall Vyšehrad. Dieser mystische Ort, etwas abseits des touristischen Trubels gelegen, ist der perfekte Geheimtipp für eine abwechslungsreiche Klassenfahrt nach Prag – ideal für alle, die Natur, Ruhe und faszinierende Einblicke in die Geschichte Böhmens erleben wollen.

Der Vyšehrad, auf einem Felsen über der Moldau gelegen, gilt als eine der ältesten Siedlungsstätten Prags und ist tief in der tschechischen Nationalmythologie verwurzelt. Der Legende nach war es die sagenhafte Fürstin Libuše, mythische Stammmutter des böhmischen Herrschergeschlechts der Přemysliden, die hier ihren Palast errichten ließ und in einer Vision die Gründung Prags und der Stadt eine blühende Zukunft weissagte. Heute erinnert nicht nur eine Statue an Libuše, die ganze Atmosphäre des Ortes atmet den Geist der alten Sagen und lädt Schülerinnen und Schüler ein, in die geheimnisvolle Vergangenheit Böhmens einzutauchen.

Von Königen, Kirchen und Kasematten

Auch wenn es sich der Überlieferung nach bei Vyšehrad um den ältesten Herrschersitz Böhmens handeln soll, stammen die ersten urkundlichen Erwähnungen der Feste erst aus der Mitte des 10. Jahrhunderts. Für kurze Zeit war der Vyšehrad sogar königliche Burg, als der böhmische König Vratislav II. seinen Regierungssitz hierher verlegte. Anfang des 12. Jahrhunderts kehrten die Herrscher aber in die Prager Burg zurück und die Feste verfiel zusehends. Nach einem Aufschwung unter Karl IV. wurde Vyšehrad dann vor allem eine Priesterstadt. Der Umbau zur bis heute erhaltenen Barockfestung erfolgte nach Mitte des 17. Jahrhunderts. Seit dem Ende der 1800er-Jahre war Vyšehrad nicht nur nationales Symbol, sondern auch Begräbnisstätte der berühmtesten Tschechen. Der wunderschöne Friedhof zählt zu den bekanntesten Prager Friedhöfen mit den Gräbern vieler bekannter Persönlichkeiten. So haben etwa die Komponisten Antonín Dvořák und Bedřich Smetana hier ihre letzte Ruhe gefunden. Auf dem Vyšehrad besichtigt die Klasse einige architektonische Schätze, wie die wertvolle romanische Rotunde des Hl. Martin aus dem 11. Jahrhundert, die neugotische Kirche St. Peter und Paul und die unterirdischen Kasematten.

Ruhe, Weitblick und Inspiration für die Schulklasse

Der sehr weitläufige Park mit den alten Befestigungsanlagen und den kleinen Häusern lädt zu einem entspannten Spaziergang ein und bietet immer wieder einen wunderbaren Blick auf die Prager Burg und die Altstadt. Ein Besuch des Vyšehrad ist nicht nur kulturell lohnenswert, sondern bietet auch viel Freiraum – ob für ein Picknick mit der Klasse oder eine kreative Fotochallenge. Ideal, um nach einem intensiven Sightseeing-Tag in Prag die Seele baumeln zu lassen. Dieser Ort regt definitiv die Fantasie an und sorgt für willkommene Abwechslung während jeder Klassenfahrt nach Prag.

Anfahrt, Eintritt & Öffnungszeiten – Praktische Infos für den Besuch auf dem Vyšehrad

Nur 2 Metrostationen vom Wenzelsplatz entfernt, ist die Prager Hochburg bequem mit der U-Bahnlinie C, Haltestelle Vysehrad, zu erreichen. Von dort aus geht man dann circa 10 Minuten zu Fuß bis zur Festung hinauf und hat zuerst einmal einen atemberaubenden Blick, der über die Stadt bis zur Prager Burg reicht.

Der Eintritt zum Burggelände und den Außenanlagen ist für alle Besucher frei!

Für bestimmte Sehenswürdigkeiten innerhalb des Areals gelten folgende Eintrittspreise:

• Kasematten (Gorlice-Saal, Martins-Kasematten, Kasematten zum Redan):
  • Erwachsene: 190 CZK
  • Schüler/Studenten: 130 CZK
• Podolí-Kasematten:
  • Erwachsene: 240 CZK
  • Schüler/Studenten: 170 CZK
• Basilika St. Peter und Paul:
  • Erwachsene: 130 CZK
  • Schüler/Studenten: 70 CZK

Der Vyšehrad ist ganzjährig täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, letzter Einlass 17:00 Uhr.