Eine Klassenfahrt nach Prag bedeutet einen Besuch in einer Stadt voller beeindruckender Bauten, von barocken Kirchen bis zu gotischen Kathedralen. Doch ein Bauwerk ragt im wahrsten Sinne des Wortes aus allem heraus: der Prager Fernsehturm im Stadtteil Žižkov.
Mit seinen 216 Metern überragt der Fernsehturm Žižkov alle anderen Bauwerke Prags und bietet einen spektakulären 360-Grad-Blick über die Goldene Stadt. Wer einmal den Aufzug in die Aussichtsplattform genommen hat, wird die atemberaubende Panoramasicht über die roten Dächer, historischen Kirchtürme und die sich schlängelnde Moldau so schnell nicht vergessen.
Ein Besuch dieses außergewöhnlichen Wahrzeichens verspricht nicht nur unvergessliche Ausblicke, sondern auch lebhafte Diskussionen über Architektur, Kunst und Ästhetik.
Von der Entstehung zur Erscheinung
Der Bau des Fernsehturms begann 1985 in der damaligen Tschechoslowakei und wurde trotz politischer Umbrüche 1992 fertiggestellt. Ursprünglich ausschließlich zur Verbesserung des Fernsehempfangs gedacht, war er von Beginn an äußerst umstritten. Viele Prager sahen (und sehen) in ihm einen Fremdkörper, der sich nicht in das harmonische Stadtbild einfügt. Einmal wurde der Prager Fernsehturm sogar zum zweit-hässlichsten Gebäude der Welt gewählt. Dennoch – oder gerade deshalb – ist der TV-Tower heute ein einzigartiges Wahrzeichen.
Die drei säulenartigen Betonröhren, die sich nach oben hin verjüngen, verleihen dem Turm seine unverwechselbare Silhouette. Diese futuristische Architektur polarisiert bis heute – während die einen sie als Symbol für Modernität und technischen Fortschritt sehen, empfinden andere sie als störend für das historische Stadtbild.
Inwieweit man dieses türmende Ungetüm überhaupt schön findet, welches da irgendwo zwischen sozialistischem Futurismus und Brutalismus changierend über dieser architektonischen Sinfonie der Goldenen Stadt dräut, darüber darf sich jeder Schüler eine eigene Meinung bilden. Definitiv aber ist der Prager Fernsehturm eine gute Gelegenheit für Lehrer, sich mit der Klasse über die verschiedenen Konzepte der Ästhetik auszutauschen.
Sehen, staunen und entdecken
Die Hauptattraktion ist zweifellos die Aussichtsplattform in 93 Metern Höhe, die einen unvergleichlichen Rundumblick über Prag bietet. Von hier aus erkennt man alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten: die Prager Burg, die Karlsbrücke, den Wenzelsplatz und das gesamte historische Zentrum. Bei klarem Wetter reicht der Blick über 100 Kilometer weit ins Umland. Interaktive Tafeln helfen beim Erkennen der bekanntesten Bauwerke. Eine ideale Gelegenheit, während der Klassenfahrt Prag einmal aus einer ganz neuen Perspektive zu betrachten – wortwörtlich.
Besonders spektakulär sind die zehn überlebensgroßen Babyskulpturen des tschechischen Künstlers David Černý, die wie gigantische Alien-Ameisen über den Sichtbeton der Säulen kriechen. Diese surrealen Kunstwerke mit ihren strichcodeartigen Gesichtern machen den Turm zu einem der meistfotografiertesten Motive Prags.
Im Turm befinde sich außerdem ein kleines Hotel, sowie ein Restaurant, welches natürlich ein einzigartiges Ambiente mit einer spektakulären Aussicht verbindet. Köstliche tschechische und internationale Gerichte inklusive.
Ob als Aussichtsplattform, Wahrzeichen auch der Wendegeschichte oder skurriles Kunstobjekt: Der Prager Fernsehturm ist definitiv mehr als nur ein Fernsehsender. Er ist ein Erlebnis – und ein Denkanstoß.
Öffnungszeiten
Täglich geöffnet: 9:00 – 24:00 Uhr
Letzter Einlass: ca. 23:30 Uhr
Auch abends ein Highlight – Prag bei Nacht von oben!
Eintrittspreise für Schulklassen
- Schüler (ermäßigt): ca. 190 CZK (≈ 7,50 €)
- Begleitpersonen: ca. 250 CZK
- Gruppenrabatte möglich – vorherige Anmeldung empfohlen!
